„Experimentierfelder und Ansätze für die Arbeit vor Ort“ – Integration des Ansatzes Wirtschaftsförderung 4.0

“Nachhaltige Zukunftsstädte und Gemeinden“ (II)

Wir hatten den ersten Blog zum Ansatz der Wirtschaftsförderung 4.0 -Ansatz (im folgenden WF 4.0) mit der Geschichte von Paul Watzlawick begonnen, den Unterschied zu traditionellen Wirtschaftsförderungsansätzen herausgestellt und zu einer umfassenderen Perspektive und einem neuen Suchprozess im Bereich der lokalen und regionalen Wirtschaftsförderung aufgerufen. In diesem Blog gehen wir noch einmal tiefer auf die Experimentierfelder ein, die der WF 4.0-Ansatz betont als auch die Frage, wie andere Wirtschaftsförderorganisationen als auch wir von Mesopartner unsere Perspektive ausweiten und unsere Praxis verändern können.

Thema des Blogs: Öffnung des Blickwinkels wie wir Wirtschaftsförderung interpretieren

In Deutschland wird der WF 4.0-Ansatz bereits in verschiedenen Städten und Gemeinden verschiedener Größe umgesetzt (u.a. in Osnabrück, Wuppertal, Witzenhausen). Erfahrungen aus verschiedenen EU-Ländern wurden ausgewertet, um die Experimentierfelder des Ansatzes zu definieren.

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„Über die traditionelle Perspektive der Wirtschaftsförderung hinausblicken“ – Der Ansatz der Wirtschaftsförderung 4.0

“Nachhaltige Zukunftsstädte und Gemeinden“ (I)

Es gibt diese schöne Geschichte von Paul Watzlawick:

Nachts unter einer Straßenlaterne steht ein Betrunkener und sucht und sucht. Ein Polizist kommt daher, fragt ihn, was er verloren habe, und der Mann antwortet: “Meinen Schlüssel.“
Nun suchen beide. Schließlich will der Polizist wissen, ob der Mann sicher ist, den Schlüssel gerade hier verloren zu haben, und jener antwortet: “Nein, nicht hier, sondern dort hinten — aber dort ist es viel zu finster.” 

Quelle: https://www.brennemann-coaching.ch/der-verlorene-schluessel-und-deine-bewerbung/

Sie erinnert ein wenig an den traditionellen Fokus der lokalen Wirtschaftsförderung. War der Blickwinkel auf Unternehmen und Förderungsansätze zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft vielleicht zu eng gefasst? Hat man wesentliche zusätzliche Wandelkräfte übersehen (siehe Bild 1)? „Picking the winners“ („Fokussiere Dich auf Unternehmen und Cluster mit Wachstums- und Wertschöpfungspotenzial!“) war lange der Slogan. Die Nachhaltigkeitsfrage war wenig im Blickfeld, die Einbeziehung von zivilgesellschaftlichen Kräften und ihr soziales Innovationspotenzial kaum auf dem Radar.  „Zivilgesellschaftliche Selbstentfaltungskräfte und -Entwicklungspotenziale wecken und den Menschen in den Mittelpunkt des Wirtschaftens und Handelns stellen“ ist der Fokus des Ansatzes Wirtschaftsförderung 4.0 (WF 4.0 im folgenden). Das Wuppertal Institut bringt damit an sich altbekannte Ansätze wieder neu ins Bewusstsein und bündelt sie so, dass sie neue Transformationskraft entfaltet.

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Blogserie zum Thema “Nachhaltige Zukunftsstädte und Gemeinden“

In den kommenden Wochen werden wir auf dieser smartes.land-Seite verschiedene Blog-Beiträge veröffentlichen, die internationale, nationale und lokale Initiativen zur Neugestaltung von Orten und Entwicklungstrends vorstellen. Wir nennen diese Serie „Sustainable Future Cities, Towns and Communities“.

Viele Städte und Gemeinden müssen ihren eigenen Zukunftsweg überdenken, neu definieren und neu ausrichten, um eine nachhaltigere Zukunftsentwicklung zu sichern. Nicht nachhaltige und nicht resiliente Wachstums- und Produktionsmuster, eindimensionale Innovationsausrichtungen und strukturelle Veränderungsprozesse haben zur Klimakrise als eine der größten globalen Bedrohungen für die heutigen und kommenden Generationen beigetragen. Sie bedroht Lebensgrundlagen, Ökosysteme, Wohlstand, soziale und wirtschaftliche Strukturen und Zukunftschancen.

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Our definition of a „smart rural space“

A smart rural space as a complex, constantly changing and vivid location

In our international Mesopartner work in the field of local and regional economic development we have always adapt a systemic perspective. It follows the approach of „seeing the forest or the whole instead of trees or isolated perspectives“. In recent years we have integrated complexity and resilience approaches into our reflection. We know from our own practice that territorial change processes can only succeed within a network of people and organisations. It never takes place in isolation and is rarely possible only through individuals.

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„Smarte“ Vordenker: Jane Jacobs  und das Gefangenendilemma vieler (kleinerer) Orte

Wenn „smart“ nicht im wesentlichen mit digitalen Lösungen verbunden ist, was ist dann dessen Bedeutung? In alten Klassikern zu stöbern, macht Sinn, weil sie häufig Orientierung geben und auf grundlegende Bausteine hinweisen. So gibt es beeindruckende Vordenker, die bereits smart dachten, als der Begriff noch nicht so einseitig digital besetzt war. Zu diesen smarten Vordenkern gehört die Kanadierin Jane Jacobs, bereits 2006 verstorbene international  bekannte Urbanistin und Stadtplanungskritikerin. Mit ihrem bekannten Werk „The Economy of Cities“ (1970) widmete sie sich der Frage, was die Basis der Entwicklung von Orten und Städten ist. „Dynamische Orte erfinden sich stetig neu“ ist einer ihrer Thesen. Eine andere These: Jede Stadt war einmal klein, aber im Unterschied zu kleinen Orten, die auch klein bleiben, unterscheidet sich jeder wachsende Ort darin, dass er selbst neue Lösungen für aufkeimende Probleme entwickelt. Was bedeutet dies für kleiner Städte und ländliche Räume, ist die Fragestellung, die wir im weiteren reflektieren. Wir vergleichen die Systembeschreibungen von Jacobs und wenden sie auf die Dynamik in ländlichen Räumen an.

Bildschirmfoto 2019-04-01 um 13.32.55Source: https://centerforthelivingcity.org

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„Hexagon Smartes Land“: Ein Ansatz zur Eröffnung von Handlungsoptionen

English version and Spanish version here.

Der Rahmen  Hexagon Smartes Land ist für unsere eigene Beratungspraxis entwickelt worden. Er verdeutlicht zugleich unser Verständnis von wesentlichen Handlungsoptionen für das Land. Das Hexagon  wird zum einen der Komplexität und unserem noch offenen Suchprozess gerecht, zum anderen gibt er Praktikern konkrete Handlungsschritte zum Experimentieren vor Ort an die Hand. Es stellt aus unserer bisherigen Sicht die sechs relevantesten und sich gegenseitig befruchtenden Handlungsstränge zusammen. Jedes Dreieck kann ganz konkret  von Menschen, Gruppen, Kommunen und Kreisen zur Initiierung von Workshops benutzt werden, um konkrete Umsetzungsprozesse zu identifizieren und anzustoßen. Es hilft auch als Strukturierungsrahmen, um bereits laufende Aktivitäten in einem Raum zuzuordnen und Lücken aufzudecken. Ein deutsches Kreis-Beispiel (Kreis Steinfurt) findet sich in diesem Artikel.

Die sechs Handlungsstränge werden im Folgenden in Kurzversion und dann im Detail erläutert.

Graphik 1: Zusammenfassung der Ziele des Hexagon Smartes Land

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Unsere  Definition von „smartem Land“ und wesentliche Aspekte

In unserem Umfrage-Artikel hatten wir gespiegelt, was andere Experten der ländlichen Entwicklung in Deutschland unter dem Begriff „Smartes Land“ verstehen. Wir hatten bewusst keine eigene Interpretation des Begriffs gegeben, keine Zensur vorgenommen. Unser Anliegen war es, die die unterschiedlichen Bewertungen zu verdeutlichen, indem wir andere zu Wort kommen ließen.

In diesem Blog skizzieren wir unseren eigenen Blickwinkel auf das Thema  Smartes Land, eine eigene Definition und die aus unserer Sichtweise wesentlichen Herausforderungen.  Unser Hexagon Smartes Land vertieft dieses Verständnis und zeigt Handlungsoptionen auf. „Unsere  Definition von „smartem Land“ und wesentliche Aspekte“ weiterlesen

Was zeichnet ein „smartes Land“ aus? Ergebnisse einer Umfrage

Smartes Land ist gerade nicht Digitalisierung. Es geht um die Frage, was eine Mittel- oder Kleinstadt mit vielen Dörfern im Kern zusammenhält“, sagt eine Wirtschaftsförderin aus Ostwestfalen Lippe. Sie selbst arbeitet im ländlichen Raum daran, mit lokalen Akteuren die Chancen von neuen technischen und digitalen Lösungen für die gemeinschaftliche Entwicklung nutzbar zu machen. Auf dem Zukunftsforum Ländliche Entwicklung in Berlin befragte Mesopartner neben ihr auch verschiedene andere Experten zu der Frage. „Was zeichnet ein smartes Land aus?“ Der Begriff stammt aus dem Englischen und hat als „smart rural areas“ in den letzten Jahren die internationale Diskussion um Innovationen im ländlichen Raum geprägt.

Der folgende Blog gibt Mitschnitte unserer Umfrage wieder und verdeutlicht, dass smarte Räume weit mehr benötigen als digitale Lösungen.

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